Star Wars Outlaws im Review – Was das neue Ubisoft-Spiel wirklich taugt

Star War Outlaws Review

Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxie – oder besser gesagt, auf meiner PlayStation 5. Star Wars: Outlaws, das neueste Abenteuer im ikonischen Star Wars-Universum, brachte eine Mischung aus Vorfreude und Skepsis mit sich. Ubisoft, bekannt für seine sowohl brillanten als auch durchwachsenen Titel, hat hier die Zügel in der Hand. Also, lasst uns gemeinsam einen Blick auf das werfen, was uns in diesem Spiel erwartet.

Um Spoiler zu vermeiden, beschränken wir uns in diesem Review auf allgemeine Eindrücke und vermeiden detaillierte Story-Elemente. So viel sei aber gesagt: Die Mischung aus Altbekanntem und Neuen fesselt von Anfang an.

Review: Eine vertraute Galaxis

Schon in den ersten Spielstunden wird klar: Star Wars Outlaws zieht einige bekannte Register. Die Sprung- und Kletterpassagen, die man direkt zu Beginn des Spiels erlebt, könnten auch aus Star Wars Jedi: Fallen Order stammen. Es ist fast so, als hätte Ubisoft diese Mechaniken direkt aus Cal Kestis’ Abenteuer entnommen und in eine neue Geschichte verpackt. Einerseits ist das gut, denn das Klettern und Erkunden macht Spaß. Andererseits stellt sich schnell ein Gefühl des Déjà-vu ein.

Dieses Gefühl zieht sich durch das ganze Spiel. Wenn man sich durch die Levels bewegt, erinnert vieles an das, was wir in vorherigen Star Wars-Titeln gesehen haben. Doch statt das Rad neu zu erfinden, setzt Ubisoft auf Bewährtes. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber es fehlt manchmal der frische Wind, den man sich von einem neuen Titel wünscht.

Die Steuerung – Eine galaktische Herausforderung

Star Wars Outlaws Gleiter

Einer der größten Kritikpunkte, den ich während meiner Reise durch die Galaxis hatte, war die Steuerung. Besonders wenn man den Gleiter steuert, merkt man, dass noch einiges an Feinschliff fehlt. Die Bewegungen fühlen sich hakelig und ungenau an, was in einem Spiel, das so stark auf Bewegungsfreiheit und Exploration setzt, schnell frustrierend wird. Vor allem in hektischen Situationen, wenn man vor feindlichen Truppen flieht oder schnell durch gefährliches Terrain navigieren muss, kann das zum echten Problem werden.

Grafik und Atmosphäre – Ein Sternenmeer an Details

Doch nicht alles ist finster im Weltall. Was Star Wars Outlaws richtig gut macht, ist die Atmosphäre. Die grafische Darstellung ist beeindruckend und fängt den Geist des Star Wars-Universums perfekt ein. Die Planeten, die man besucht, sind abwechslungsreich und voller Details. Besonders Tatooine, mit seinen endlosen Wüsten und dem stimmungsvollen Tag-Nacht-Wechsel, sticht hervor. Auch der neue Planet Toshara, mit seinen üppigen grünen Landschaften und der prächtigen Stadt Mirogana, bietet eine faszinierende Kulisse.

Die visuelle Qualität des Spiels zieht sich durch alle Aspekte, von den Menüs bis hin zu den Charaktermodellen. Ein besonderes Highlight ist das „Reputation“-Menü, in dem man seinen Ruf bei den verschiedenen kriminellen Syndikaten einsehen kann. Die Darstellung der Anführer, insbesondere von Jabba the Hutt, ist so detailreich, dass man fast den Eindruck hat, man könnte ihn riechen (nicht unbedingt etwas, was man möchte).

Ein offenes Universum mit begrenzten Möglichkeiten

Jauntas Hoffnung

Ubisoft hat Star Wars Outlaws als das erste offene Star Wars-Erlebnis angekündigt, und in den ersten Spielstunden funktioniert das auch hervorragend. Die Welt fühlt sich lebendig an, und es gibt viel zu entdecken. Doch je weiter man im Spiel voranschreitet, desto mehr merkt man, dass die Entscheidungsfreiheit doch eher illusorisch ist. Zwar kann man seinen Ruf bei den verschiedenen Syndikaten verbessern, doch die Auswirkungen auf die Geschichte sind begrenzt.

Während die Idee, Jobs für die verschiedenen Syndikate anzunehmen und dabei zu entscheiden, wem man treu bleibt und wen man verrät, spannend klingt, bleibt das System letztlich oberflächlich. Es fehlt an echten Konsequenzen, was dazu führt, dass sich viele Entscheidungen eher bedeutungslos anfühlen.

Kampf und Stealth – Licht und Schatten

Kampf und Stealth sind die beiden Hauptsäulen des Gameplays in Star Wars: Outlaws. Kay Vess, die Protagonistin, verlässt sich auf ihren Blaster und ihre Fäuste, um durch die Galaxis zu kommen. Während das Schießen gut umgesetzt ist und sich befriedigend anfühlt, lässt das Stealth-Gameplay zu wünschen übrig. Die Gegner-KI ist oft erstaunlich leicht zu täuschen, und es gibt wenig Abwechslung in den Möglichkeiten, wie man eine Situation angehen kann.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Limitierung der Waffen. Zwar kann man Waffen von besiegten Gegnern aufheben, doch diese sind nur temporär und verschwinden schnell wieder. Es wäre schön gewesen, mehr taktische Optionen zu haben, wie zum Beispiel die Möglichkeit, eine zusätzliche Waffe dauerhaft zu tragen.

Ein komplexes Fortschrittssystem mit Schwächen

Das Fortschrittssystem in Star Wars: Outlaws unterscheidet sich von dem traditionellen Skill-Tree. Stattdessen schaltet man Fähigkeiten durch sogenannte „Experten“ frei, die man im Laufe des Spiels trifft. Dieses System ermutigt dazu, kreativer zu spielen und verschiedene Herangehensweisen auszuprobieren. Doch leider fühlt man sich schnell übermächtig, was den Anreiz, weiter in das System zu investieren, schmälert.

Die Geschichte – Potenzial nicht ausgeschöpft

Die Handlung von Star Wars: Outlaws dreht sich um Kay Vess, die versucht, aus dem kriminellen Leben auszubrechen und genug Credits zu verdienen, um in Ruhe leben zu können. Die Prämisse ist spannend, und es gibt einige interessante Charaktere, doch die Geschichte bleibt oft an der Oberfläche. Man wünscht sich, dass einige der aufgeworfenen Themen tiefer erkundet würden, doch stattdessen eilt die Handlung oft von einem Punkt zum nächsten, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen.

Review Fazit – Ein Lichtblick mit Schattenseiten

Star Wars: Outlaws ist ein Spiel, das sowohl Star Wars-Fans als auch Liebhaber von Open-World-Spielen ansprechen wird. Es hat viele Stärken, insbesondere in der Darstellung der Star Wars-Welt und der Atmosphäre. Doch es gibt auch deutliche Schwächen, vor allem in der Steuerung und der Tiefe des Gameplays.

Für eingefleischte Star Wars-Fans ist Outlaws dennoch ein lohnendes Abenteuer. Es bietet eine neue Perspektive auf das Universum und gibt einem die Möglichkeit, in der Unterwelt von Star Wars zu operieren, ohne dabei auf das übliche Jedi/Sith-Dilemma zurückzugreifen. Wer allerdings nach einem perfekten Spiel sucht, wird hier einige Enttäuschungen erleben. Trotz allem bleibt Star Wars: Outlaws ein Abenteuer, das man als Fan der Galaxie nicht verpassen sollte.

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