Hell is Us

„Hell is Us“ ist kein 08/15-Actionspiel, sondern ein wilder Mix aus Endzeit-Stimmung, geheimnisvollen Kreaturen und einer ganz eigenen Erzählweise. Entwickelt wird das Ganze von Rogue Factor, einem Studio, das bisher eher für Taktikspiele bekannt war – diesmal haben sie sich aber an etwas viel Größeres gewagt. Herausgebracht wird es von Nacon, die sich in den letzten Jahren immer mehr als Publisher für außergewöhnliche Projekte hervortun.

Das Spiel setzt auf die Unreal Engine 5, was man direkt sieht: zerfallene Landschaften, bedrückende Ruinen und Kreaturen, die wirken, als wären sie direkt aus einem Albtraum herausgeschnitten. Technisch wie optisch macht „Hell is Us“ den Eindruck, als wolle es sich bewusst von typischen Open-World-Formeln abheben.

Genretechnisch bewegt sich der Titel irgendwo zwischen Action-Adventure und Soulslike-Elementen. Du streifst durch eine isolierte Region, die von einem Bürgerkrieg und einer mysteriösen Katastrophe verwüstet wurde. Waffen, Magie und Technik mischen sich in Kämpfen, die nicht nur brachial, sondern auch taktisch fordernd sind. Klassische Questmarker gibt es kaum – du musst selbst aufmerksam sein, dich umsehen, Hinweise deuten und eigene Wege finden.

Die Story selbst hält sich absichtlich vage: Du spielst einen Protagonisten, der in dieses Chaos hineingeworfen wird und sich mit der Frage herumschlägt, wie man in einer Welt voller Gewalt, Korruption und monströser Wesen überhaupt noch Mensch bleiben kann. Genau diese Mischung aus persönlicher Reise und politischem Hintergrund macht den Reiz aus – es geht nicht nur um Kämpfe, sondern auch um Identität, Moral und Entscheidungen.

Kurz gesagt: Hell is Us ist für alle, die genug von linearen Storys und überfüllten Quest-Logbüchern haben. Hier zählt Entdeckung, Atmosphäre und das Gefühl, wirklich in einer ungezähmten Welt zu überleben. Ein kompromissloses Projekt, das den Mut hat, nicht allen gefallen zu wollen – und genau deshalb so spannend ist.