ARC Raiders Watchlist: Spieler reagieren auf Verräter
Wenn du in ARC Raiders unterwegs bist, kennst du das Gefühl: Eigentlich willst du nur ein paar Mats farmen, entspannt die Gegend erkunden – und plötzlich hörst du ein freundliches „Don’t shoot“. Natürlich antwortest du ebenso. Kooperativ, höflich, so wie das Spiel es eigentlich vorsieht. Und keine zehn Sekunden später liegst du im Dreck, weil dir derselbe Spieler in den Rücken geschossen hat. Willkommen im aktuellen Zustand von ARC Raiders – und genau daraus entsteht die ARC Raiders Watchlist.
Die ARC Raiders Watchlist – eine Reaktion auf ein Problem, das jeder kennt
Es ist faszinierend, wie sich ein Spiel verändert, sobald genug echte Spieler darin herumstreifen. Zum Launch war ARC Raiders fast schon ungewohnt harmonisch. Fremde halfen sich, keiner eröffnete ohne Grund das Feuer. Doch mit den letzten Wochen hat sich das Bild gewandelt: PvP ist König, Misstrauen ist Standard und Vertrauen wird oft bestraft.
Und genau in diesem Klima taucht ein neues Fan-Projekt auf, das inzwischen in der Community heiß diskutiert wird: die „Speranza Watchlist“. Sie ist eine Art inoffizielle „Spielerakte“, die Embark-IDs sammelt und zeigt, ob jemand als Verräter, Camper oder generell zwielichtige Gestalt bekannt ist. Du kannst also theoretisch einen Raider treffen, schnell nachsehen, ob er schon jemandem „in den Rücken gefallen“ ist – und dann entscheiden, ob du ihm die Hand reichst oder lieber sofort das Visier schärfst.
Spieler sind müde vom Dauer-Verrat in ARC Raiders
Dass diese ARC Raiders Watchlist überhaupt existiert, sagt mehr über die aktuelle Spielerfahrung aus als jede Patchnote. ARC Raiders ist chaotisch, unvorhersehbar – und gerade deswegen so verdammt unterhaltsam. Aber genau diese Unvorhersehbarkeit bringt eine Schattenseite mit: vermeintliche Verbündete, die sich beim Looten plötzlich in Feinde verwandeln.
Ich persönlich habe das mehrfach erlebt: Während ich am Erkunden bin, Mats einsammle und in Ruhe Container durchsuche, kommt ein freundliches „Don’t shoot“ und ich gebe es zurück – und kurz darauf ein Schuss in den Rücken. Ähnliches habe ich an der U-Bahn nach Speranza erlebt, wo Spieler dich erst begrüßen, aber dich dann genau im richtigen Moment ausknipsen, sobald du abgelenkt bist.
Die Community ist dieses Verhalten leid. Und die Watchlist funktioniert als eine Art kollektives Ventil: ein Ort zum Markieren, Schmunzeln, Warnen. Nicht ernst im „richtigen“ Sinne, aber ernst genug, um Diskussionen auszulösen.
Humor, Satire – und ein Körnchen Wahrheit
Die Seite selbst nimmt sich nicht allzu ernst. Das spürt man schon am Text, der die Funktionsweise beschreibt. Da heißt es sinngemäß: Wenn dich jemand schmutzig erwischt – Camper, Wegblocker oder klassischer Hinterhalt – musst du es nicht hinnehmen. Melde die ID, erzähle was passiert ist und hilf der Community, sich gegenseitig zu warnen oder zumindest darüber zu lachen.
Auch die Anleitung zum „Hintergrundcheck“ ist bewusst überzeichnet:
Du sollst den fremden Raider nett fragen, wie seine Embark-ID lautet, „damit du einen Background Check laufen lassen kannst“. Und während du tippst, sollst du einfach hoffen, dass er dich nicht erschießt. Jeder, der schon mal ARC Raiders gespielt hat, weiß: Genau das wäre vermutlich dein letzter Satz.
Am Ende ist die ARC Raiders Watchlist kein offizielles System, keine echte Strafe und schon gar keine Mechanik, die Einfluss auf das Spiel hat. Es ist ein Fan-Projekt, das mit einem Augenzwinkern zeigt, wie toxisch, lustig, absurd und manchmal unfair ARC Raiders gleichzeitig sein kann.
Und vielleicht ist genau das der Grund, warum die Seite sofort Aufmerksamkeit bekam: Sie trifft exakt die Stimmung der Spieler. Jeder wurde schon verraten. Jeder hat schon jemanden verraten. Und jeder weiß, dass dieses Chaos ein Kernstück von ARC Raiders ist – Fluch und Segen zugleich.
Wenn sich die Community auf etwas einigen kann, dann auf folgendes: Vertrauen ist gut, Screenshot ist besser. Und wer in Speranza zu nett lächelt, landet vielleicht schneller in der ARC Raiders Watchlist, als ihm lieb ist.
